EXHIBITION
CHRISTOPH KOPAC
"Plötzlich ist alles anders"
Neue Arbeiten/Zeichnungen des Künstlers
Kuratiert von: Fridey Mickel
OPENING: thursday, december 17, 2009, 7 pm
AUSSTELLUNG: 18. Dezember - 15. Januar 2010
SHOW: 18. december - 15. january 2010
Die GALERIE LICHTPUNKT - AMBACHER CONTEMPORARY freut sich, die erste
Solo Show des Künstlers Christoph Kopac aus Berlin zeigen zu können.
Der Künstler wird zur Eröffnung anwesend sein.
"Patrizia", 2009, Kohlezeichnung
„Plötzlich ist alles anders“: die Zeichnungen von Christoph Kopac
Anekdoten zu hören und erzählen zu können ist neben der Kunst an sich auch
immer Teil einer Vernissage. Genau diese Anekdotenhaftigkeit vermögen die
schwarz-weiß Zeichnungen Christoph Kopacs, die Fremdes und Bekanntes, was
jeder Betrachter als eigene, private Geschichte assoziieren kann, zu vereinen.
Tagebuchartig verlebendigte Bilder erlauben dem Betrachter einen ersten,
anonymen Einstieg und möglicherweise einen privaten Ausstieg zugleich. Die
technisch aufwendigen Kohlezeichnungen auf Büttenpapier changieren von
einem bisweilen grellen Ausweißen bis hin zu Nuancen aller Grautöne bis ins
Tiefschwarze hinein.
Die Zeichnungen verdichten eine Synergie von technischem Handwerk und
authentisch visuellem Inhalt. Auf den zweiten Blick fällt die Genauigkeit jeder
waagerechten Linie mit exakten Anfangs- und Endpunkt auf, kein falscher Strich!
Man spürt deutlich den handwerklichen Zeichnungshintergrund, und wie der
Künstler dadurch menschliche Lebensbetrachtungen erzeugt. Die erst ziemlich
flach anmutenden Motive in ‚einfachemʼ schwarz-weiß eröffnen sich erst in den
Augen des Betrachters und zeigen entfaltend seine große Mühe in
Detailsreichtum.
Die Bilder als Serie sind Szenen, die uns die erlebnisreichen Erfahrungen der
letzten Monate aus dem Leben des Künstlers zeigen. Individuell betrachtet, ist
jedes Bild ein isoliertes Erlebnis, je nach zugehöriger Emotion.
Eine schwarze Frau auf Papier lächelt uns an. Auf einem anderen Papier liegt sie
hautnah und starrt katatonisch mit traurig verträumtem Blick in die Ferne. Dann
eine Szene mit Rücken zu uns gewandten Körpern. Nicht leicht, wir sehen nicht
genug und doch genug, da es obgleich echt erlebter privater Erlebnisse des
Künstlers doch auch Schlüsselszenen sein können, die wir alle im kollektiven
Gedächtnis haben.
Die Ehrlichkeit und die bestechende Technik der Arbeiten, die auf Anhieb einen
Druck vermuten lassen, erweisen sich beim genauerem Betrachten als feinlagig
und total ausdifferenziert. Einen schwarzen Körper in schwarz- weiß zu erfassen,
bedarf schon Präzision und Einfühlen in die Thematik. Parallel einher geht mit
der Technik der Inhalt. Die schwarze Frau, eine beliebige für uns, hat ihre ganz
eigene, rührende Geschichte, die der Künstler kennt.
Das Kuscheltier ‚Brancoʼ wird von ihr sobald es grauer und dreckiger wird,
gnadenlos gebleicht. Die Tragik des Schwarz-Weiß hat in dieser Arbeit ihre
gesamte Drastik erreicht.
Text: Fridey Mickel + Ariane Blankenburg
Opening, 17.12.2009