EXHIBITION
IBN KENDALL
"THE PARTY IS OVER",Galerieansicht, 8.1.2009, 18.45h
Opening "THE PARTY IS OVER", 18.50h -22.45h
"Liz-and-Jackie-middle-Town", 2008, Handgemachter S/W-Fotoprint, im Kaltpressverfahren auf dickem Naturspezialpapier, übermahlt mit Öl/Eiweißlasur,
GALERIE LICHTPUNKT - AMBACHER CONTEMPORARY freut sich, über die erste Einzelausstellung des Künstlers IBN KENDALL aus New York in Deutschland. Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend. Die nächste Ausstellung des Künstlers findet bereits im Frühjahr 2009 in Wien statt. "O Bub, O Bub, das ist heisse Scheisse aus Brooklyn", Mai 09, Fenster C, Vienna, link> www.fensterc.at
"Snap My Picture" or "The Party is over"
Mein Werk ist ein visuelles Tagebuch: eine Sammlung meiner Erfahrungen, die ich als Sohn jamaikanischer Einwanderer, der in den USA aufwuchs, gemacht habe.
Meine Einstellung zum Leben wurde sowohl von der Umwelt, in der ich aufwuchs geprägt, als auch von einer Vielzahl unterschiedlicher Menschen, die im Verlauf der letzten zehn Jahre in mein Leben getreten sind. Der Fokus meiner Arbeit richtet sich auf die gesellschaftlichen Thematiken Identität, Geschlecht, Klasse, Sexualität und Rasse. Der Diskurs über Identität kann nur in einem Kontext geführt werden, der die geschichtliche Last und Unterdrückung berücksichtigt, die viele “nicht-weiße“ Menschen mit nach wie vor betrifft. Meine Arbeit erlaubt mir, mich von Unterdrückung zu befreien. Sie ermöglicht mir eine gemeinsame Basis und die Grundlegenden menschlichen Gefühle, die uns allen zu eigen sind, zu finden, wie in meinem Bild “Browning of the World.”
- in Prag - "BROWNING OF THE WORLD", S/W-Fotoübermalung
Ibn Kendall, 2008, Fotoprint & Öl auf Leinen, 40x60cm
"Snap My Picture" or "The Party is over", Part II
Als ich Prag besuchte, sah ich eine Stadt voll kulturellem Reichtum, deren Bauwerke aber erstaunlich verfallenen sind. Man erkennt sofort die Auswirkung, die die jahrelange Vernachlässigung auf diese einst so glamouröse Stadt und ihre Bewohner hat. Wenn ich dieses mit der Vergangenheit der Afroamerikaner vergleiche, sehe ich eine Verbindung zwischen diesen beiden Menschengruppen, die vormals blühende Gesellschaften waren, jedoch heute nicht wahrgenommen werden, während sie einen Wiederaufbau beginnen. Die kulturellen Umstände unterscheiden sich, aber das Ergebnis ist das selbe. Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, fiel mir inmitten all der Parallelität ein Plakat auf, das eine beliebte Afroamerikanische Hip Hop Band ankündigte. Hip Hop ist die Stimme der unterdrückten schwarzen Amerikaner aus den städtischen Ghettos, ist eine Kultur mit sozialem Gewissen und ein potentielles Medium, um Veränderung herbeizuführen. Der Erfolg von Hip Hop in Prag zeigt, wie sich Jugendliche aus einer anderen Kultur aufgrund ihrer sozioökonomischen Nöte mit dem in der Musik wieder gespiegeltem Kampf identifizieren können.
Ibn Kendall, Artist, New York, Herbst 2008